Mittlerer Schwarzwald und Nordschwarzwald, Gangbildung

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Inmitten des Raumes sind Stufen aus Gruben des mittleren Schwarz­waldes ausgestellt. „In Haslach gräbt man Silbererz…“ Diese Strophe des Badner­lieds ist allen Badenern bekannt. Abgebaut wurden diese in der heute als Besucher­berg­werk hergerichteten Grube „Segen Gottes“ in Haslach-Schnellingen. In dieser Grube bauten Sammler in den siebziger Jahren in einem selbst angelegten Stollen die in der Mittelvitrine ausgestellten Fluorite ab. Eine besondere Rarität sind die Fluorite der Grube „Ilse“ in Kaltbrunn, deren Gang bei Straßenbauarbeiten angeschnitten wurde.

In der Mitte der Wandvitrine kann man an der Stufe mit Dolomit vom ehemaligen Steinbruch in Alpirsbach sehr schön die hydrothermale Gangbildung der Schwarz­wälder Erz­gänge erkennen. Bei dieser Erzanreicherung zirkuliert Grund- und Oberflächenwasser bis in Tiefen von acht, neun Kilometern. Dabei erwärmt sich das Wasser auf Temperaturen über dreihundert Grad Celsius. Das heiße Wasser hat ein sehr hohes Lösungsvermögen und nimmt aus Kapillaren des Nebengesteins Mineralien auf. Beim Aufsteigen und Abkühlen in den Gebirgsspalten werden diese in der Tiefe gelösten Mineralien wieder abgesetzt und somit erfolgt eine Gangausfüllung und Erzanreicherung mit den in der Tiefe gelösten Mineralien. Diese können nun bergmännisch abgebaut werden.

Die eine kleine Wandvitrine enthält Mineralien aus der Grube „Friedrich-Christian“ in Wildschapbach, die bis 1954 auf Bleierze abgebaut wurde. Die neben der Grube „Sophia“ in Wittichen größte Silbergrube des Schwarzwaldes war die Grube „Wenzel“ in Oberwolfach. Aus dieser Grube gelangten während der Betriebszeit im achtzehnten Jahrhundert Schaustufen von Antimonsilber weltweit in alle bedeutenden Museen. Heute ist diese Grube zum sehens­werten Besucherbergwerk im Fronbachtal ausgebaut.