Bergbaumünzen, Medaillen und Rheingold

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Aus dem einstigen Silberbergbau des Schwarzwaldes stammen die Original-Ausbeutetaler. Unter Ausbeute versteht man den Gewinn einer Grube. Nur wenige Bergwerke erzielten in manchen Jahren Gewinne, so dass die aus dem Silber der Gruben geprägten Ausbeutetaler sehr selten sind und heute auf Auktionen sehr hohe Preise erzielen. Im Jahre 1767 und den Nachfolgejahren wurden in der Oberwolfacher Silbergrube „Wenzel“ reiche Silberfunde gemacht, so dass 1768 neunhundertneunzehn Ausbeutetaler geprägt werden konnten. Mit diesen wurde der Gewinn an die Gewerken, so nennt man die Anteils­eigner, ausbezahlt. Ausgestellt ist auch ein Dreifachtaler mit dem dreifachen Silbergehalt. Dieser galt jedoch nicht als offizielles Zahlungsmittel.

Im Gegensatz zu Bergwerken, die in Ausbeute standen, musste für die meisten Gruben Zubuße bezahlt werden. Dies bedeutet, dass je nach Anzahl der Kuxe, so werden im Bergbau die Anteils­scheine be­zeichnet, die Gewerken den Betrieb des Bergwerks finanzieren mussten.

Nachdem in der Oberwolfacher Grube „Clara“ seit 1996 auch Silbererze abgebaut werden, ließ die Betreiberfirma Sachtleben aus einem kleinen Teil des gewonnen Silbers für Sammlerzwecke drei verschiedene Silbermedaillen prägen.

Gold für Münzzwecke wurde im Schwarz­wald nicht gefunden, es gibt aber kleine, nicht abbauwürdige Vorkommen, zum Beispiel im Adlers­bach bei Hausach. Das für die Prägung der badischen Golddukaten verwendete Gold wurde im Oberrhein bis hinab nach Mannheim ge­waschen. Dieses Rheingold stammt aus Vorkommen in der Schweiz und wurde über die Aare eingeschwemmt. Die gewerbsmäßige Gewinnung aus dem Schwersand erfolgte bis in die zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.